Wenn dich zukünftig jemand fragt, ob du den „Break-even“ beziehungsweise den „Break-even-Point“kennst und auch erklären kannst, antwortest du nach diesem Artikel auf jeden Fall mit „Ja“. Wir zeigen dir im Folgenden alles was du über den Break-even-Point, die Analyse, Formel und Berechnung wissen musst. Nach diesem Artikel kannst du selber für dein Unternehmen den Break-Even-Point bestimmen.
Break-Even-Point Definition
Die Übersetzung vom Break-even-Point bedeutet „Kostendeckungspunkt“ oder auch „Gewinnschwelle“. Der Break-even-Point zeigt dir genau den Zeitpunkt, wo deine Einnahmen genauso so hoch oder niedrig sind, wie deine Ausgaben. Deine Einnahmen und Ausgaben zeigen den gleichen Betrag, sind also im Gleichgewicht. Du machst weder Gewinn noch Verlust.
Break-Even-Point Analyse
Mit der Break–even-Analyse kannst du deine Geschäftsidee oder dein Produkt wirtschaftlich bewerten. Du ermittelst, unter welchen Bedingungen ein Gewinn erzielt wird.
Dabei haben folgende Faktoren einen Einfluss darauf, ob dein Produkt oder Dienstleistung Gewinn oder Verlust machen:
- Absatzmenge des Produkts/Dienstleistung
- Einzelpreis des Produkts/Dienstleistung
- Variable Kosten
- Fixkosten
Du benötigst für eine Break–even–Analyse drei der oben genannten Faktoren. Für den vierten Faktor errechnest du dann den Wert, bei dem der Gewinn 0 beträgt.
Die Break–even–Analyse ermöglicht dir aber nicht nur die Ermittlung der Gewinnschwelle für ein einzelnes Produkt, sondern auch für dein gesamtes Unternehmen. Du ermittelst dann durch Berechnung, wie hoch der Erlös deines Unternehmens ist.
Wenn du dir eine Gewinnfunktion für dein Unternehmen vorstellst, ist der Break–even–Point die Nullstelledeines Unternehmens. Der Break–even–Point ist also genau der Punkt, ab dem du mit Gewinn rechnest. Deine Gesamtkosten und die Umsatzerlöse werden mit einer linear steigenden Geraden dargestellt und der Break-even-Point ist genau der Punkt, an dem sich die Umsatzgerade und die Kostengerade treffen.
Wenn es in deinem Unternehmen Produkte gibt, bei denen so genannte Sprungfixe Kosten auftreten, ergeben sich sogar mehrere Break–even–Points. Du kannst dir vorstellen, dass die Abbildung dann sehr komplex werden kann. Deshalb wird meistens der lineare Ansatz bei Kosten und Gewinn gewählt.
BEP Formel
Du bekommst hier eine einfache mathematische Anleitung und Übersicht für die Herleitung der Formeln.
Das wollen wir wissen: Bei welcher Stückzahl (x) ist der Gewinn gleich 0?
Das wissen wir: Der Break-even-Point ist der Punkt, an dem Erlös (E) und Kosten (K) identisch sind!
G(x) = E-K=0
Jetzt setzt du die Gleichungen zur Berechnung von Erlösen uns Kosten ein und löst die Gleichung nach der Stückzahl (x) auf.
Erlös = Preis x Stückzahl, also:
E = p*x
Kosten = variable Kosten x Stückzahl + fixe Kosten, also:
K = K(v) * x + K(f)
Gleichsetzung der Formel für Erlös und für Kosten, also:
P * x = K(v) * x + K(f)
Du stellst jetzt die Gleichung nach x um, da wir die Stückzahl wissen möchten.
Deine. Formel sieht dann wie folgt aus:
X = K(f) / (p – K(v))
In Worten ausgedrückt, formuliert sich die Formel für den Break–even–Absatz folgendermaßen:
Absatz-Gewinnschwelle = Fixkosten / (Preis – variable Kosten)
Mit dieser umgestellten Gleichung kannst du die exakte Stückzahl (x) bestimmen, und zwar an dem Punkt, wo Herstellungskosten und Gewinn identisch sind – den Break–even-Point.
BEP Berechnung
Damit du die Formel auch anwenden kannst, musst du die Formel mit Zahlen füllen. Du trägst also deine fixen Kosten, den Preis und zu guter Letzt deine variablen Kosten ein. Jetzt kannst du den Absatzberechnen, der zum Gewinn gleich 0 führt.
Genau bei diesem Absatz reicht der Stückgewinn für die Fixkosten pro Stück.
BEP Beispiel
Wir stellen uns dafür einen mobilen Waffelstand in der Stadt vor.
Die Standgebühr beträgt 100 Euro am Tag. Das Personal kostet zusätzlich 100 Euro täglich. Die Fixkosten ergeben sich also aus den Stand- und Personalkosten. Hier sind es 200 Euro.
Diese Kosten bestehen unabhängig davon, wie viele Waffeln verkauft werden.
In unsrem Beispiel besteht eine Abhängigkeit bei der Anzahl der verkauften Waffeln und den variablen Kosten. Die variablen Kosten sind hier der Einkaufspreis für die Zutaten einer Waffel. Diese betragen 0,50 Cent pro Waffel. Der Verkaufspreis der Waffel liegt bei 2 Euro.
Wie viele Waffeln müssen verkauft werden, um die entstandenen Kosten zu decken?
Es gilt: Absatz – Gewinnschwelle = Fixkosten / (Preis – variable Kosten)
Absatz-Gewinnschwelle = 200 Euro / (2 Euro – 0,50 Cent) = 133,33
Der Break–even–Point wird erreicht, wenn 133 Waffeln verkauft werden. Wenn weniger verkauft werden, wird an diesem Tag Verlust gemacht.
Fazit: Break-even-Point und die Bedeutung für die Praxis
Wenn Du Unternehmer bist und auch nur ein Produkt verkaufst, kannst du mit der Bestimmung des Break–even–Point sehr konkrete Aussagen dazu machen, ab wann sich dein Produkt rentiert.
Du befindest dich gerade in der Gründungsphase? Dann werden deine potentiellen Förderer auch ein besonderes Interesse daran haben, wann dein Produkt die Gewinnschwelle überschreitet. Viele Investoren bieten durch Ihre Förderprogramme an, tilgungsfrei zu unterstützen, bis du den Break–even–Point erreichst.
Banken gehen davon aus, dass Finanzierbarkeit vorliegt, wenn du den Break–even–Point spätestens nach 18 Monaten erreichst.
Trage den Zeitpunkt, wann du den Break–even–Point erreichst auch unbedingt in deinen Businessplan ein. Das gibt dir, aber auch der Bank oder anderen Investoren Sicherheit.
Du siehst, der Break–even–Point ist kein theoretisches Rechnungskonstrukt, er ist vielmehr ein einflussreicher Indikator dafür, wann man mit seinem Produkt oder dem Unternehmen in die Gewinnzone fährt.