Stockfotografie mag ein überfüllter Markt sein. Allerdings kann man damit durchaus ein zusätzliches passives Einkommen verdienen, wenn man es richtig angeht. Erfahre hier, wie du Stockfotos verkaufen kannst, ganz leicht und unkompliziert. Werde erfolgreich mit deinem Hobby!
Stockfotos verkaufen
Bei einigen Plattformen kann jeder mitmachen. Andere sind da etwas wählerischer, bieten dafür aber bessere Honorare. Viele Agenturen zahlen Fotografen einen Prozentsatz des Gewinns aus, den ihre Bilder erzielen. Hier kommt es einerseits auf die Qualität deiner Fotos an: Bist du professioneller Fotograf wirst du mehr Gewinne mit deinen Stockfotos erzielen, als wenn du lediglich in deiner Freizeit ablichtest. Stockfotos verkaufen kann sich also lohnen!
Stockfotografie – was ist das
Unter Stockfotos versteht man Fotos, deren Erstellung nicht direkt beauftragt wurde. Sie werden also „auf Vorrat“ produziert. Aus diesem Umstand leitet sich auch die Bezeichnung „Stockfoto“ ab, denn „stock“ bedeutet im Englischen so viel wie „Lager“ oder „Bestand“. Die Stockfotografie ermöglicht Unternehmen einen Zugang zu verschiedenen Fotos.
Wie funktioniert Stockfotos verkaufen?
In den meisten Fällen werden Deine Stockfotos über spezielle Websites verkauft, bei denen es sich um riesige Bilddatenbanken handelt. Potenzielle Käufer durchstöbern diese Seiten, wenn sie ein Bild für einen Beitrag, Artikel oder andere Medien benötigen. Je nach Art der Verwendung kannst Du für jedes hochgeladene Bild unterschiedliche Preise erzielen und festlegen.
Stockfotografie macht also sowohl für professionelle Fotografen, als auch für Hobby-Fotografen Sinn. Es ist eine gute Möglichkeit, mit seinem Beruf oder seinem Hobby nebenbei etwas Geld zu verdienen.
Stockfotos verkaufen - How to!
Stockfotos werden, meist weltweit, auf Plattformen verkauft. Du meldest Dich dort an und kannst dann Deine Bilder verkaufen. Die in Deutschland bekannteste Plattform fĂĽr Stockfotografie ist Shutterstock. Um erfolgreich zu sein, solltest Du jedoch einige Dinge beachten. Urlaubsfotos und SchnappschĂĽsse sind ĂĽbrigens nicht gefragt und werden kein Geld bringen.
Welche Stockfotos verkaufen sich besonders gut?
Stockfotos sollten sauber sein. Jeglicher Dreck, Schmutz oder Fussel müssen akribisch genau aus dem Bild retuschiert werden. Darauf solltest Du schon beim Fotografieren achten, da sonst die Nachbearbeitung einer ganzen Fotoreihe Ewigkeiten dauert. Der Stil von Stockfotos ist oft sehr hell und gesättigt, da die Fotos vornehmlich für Werbezwecke verwendet werden. Unternehmen möchten schließlich positive Emotionen wecken. Gute Stockfotos sollten eine klare Bildaussage haben.
Der Stockfoto-Kunde geht mit einer bestimmten Idee auf das Stockportal und sucht für seine Zwecke das passende Bild. Je klarer die Botschaft Deines Bildes, desto besser. Die Bildaussage sollte auch schon im minimierten Vorschaubild klar erkennbar sein, damit es sich von seinen „Konkurrenten“ abhebt. Die Stockfotos sollten einen eindeutigen kommerziellen Wert besitzen, sonst lohnt sich das Hochladen nicht. Stockfotos mit Personen verkaufen sich besser als Bilder ohne Personen. Deine Models sollten gut aussehen und den typischen Vorstellungen entsprechen. Charaktergesichter eignen sich für die Werbung eher weniger. Bilder von menschlichen Silhouetten oder nicht erkennbaren Personen eignen sich ebenfalls sehr gut, da sie sich in mehreren Branchen verkaufen können.
Unterschiedliche Kompositionen eines Motivs lohnen sich: Eine Quer- und eine Hochformataufnahme sollte Pflicht sein. Außerdem könntest Du eines näher am Objekt und eines von weiter weg fotografieren. Danach kannst Du den Aufbau variieren oder Gegenstände vom Set wegnehmen oder hinzufügen. Der Kunde wird dankbar sein, aus verschiedenen Versionen wählen zu können. Viele Bilder werden mit dem Schlagwort „Copyspace“ beschrieben. Es bedeutet, dass neben dem Hauptmotiv noch genügend Platz ist, um Text oder eine Werbebotschaft im Bild zu platzieren. Manche Kunden suchen gezielt nach „leeren“ Bildbereichen. Rück das Hauptmotiv in ein Drittel und lass die Hälfte des Bildes frei für die Werbebotschaft.
Themen beim Stockfotos verkaufen
Im Grunde verkauft sich alles gut, was mit Finanzen und Business zu tun hat. Fotos in diesem Bereich sind seit Jahren Verkaufsschlager. Immer wieder lohnen sich auch Texturen und HintergrĂĽnde, wie zum Beispiel interessante Fassaden oder Mauerwerk. Es lohnt sich, eine Nische zu finden und nur dafĂĽr zu produzieren.
Saisonal produzieren und Stockfotos verkaufen
In der Stockfotografie gibt es bessere und schlechtere Monate. Dabei orientieren sich die „fetten“ Monate um bestimmte Feiertage herum. An erster Stelle steht Weihnachten, denn in dieser Zeit werden die meisten Bilder mit weihnachtlichen Motiven verkauft. Knapp dahinter liegt Ostern, aber auch der Valentinstag wird immer beliebter. Wenn Du gerne dekorative Bilder produzierst, dann solltest Du hier einiges verkaufen können. Beachte aber, dass die meisten Bilder schon 6-8 Wochen vor den Festtagen verkauft werden.
… und bedarfsorientiert
Es lohnt sich, bedarfsorientiert zu produzieren. Viele Agenturen informieren regelmäßig über stark nachgefragte Themen. Mit etwas Gespür kannst Du auch Trends aufgreifen und auf den Dampfer aufspringen. Die Stockfotografen, die vor ein paar Jahren für den „Veggie“-Hype produziert haben, haben sicher einiges eingenommen. Auf vielen Stockfoto-Portalen gibt es eine Kategorie der Bestseller. Dort bekommst Du auch einen guten Einblick, welcher Stil gerade gefragt ist.
Das Thema Recht beim Stockfotos verkaufen
Jeder Stockfotograf sollte sich zu Beginn ĂĽber Bildrechte informieren. Im Gegensatz zu privaten Bildern handelt es sich hier um kommerzielle Fotografie, die sich nur innerhalb bestimmter Grenzen bewegen darf.
Panoramafreiheit
In Deutschland gilt die Panoramafreiheit. Das bedeutet, dass Du Bilder aus dem öffentlichen Raum grundsätzlich auch kommerziell verwenden darfst, sofern sie ohne Hilfsmittel (z.B. Leiter) erstellt wurden.
Der Model-Release
Es gibt das Recht am eigenen Bild. Bei diesem Thema sind die Stockagenturen sehr streng und fordern für jeden erkennbaren Menschen einen „Model-Release“. Mit diesem Vertrag stimmt die fotografierte Person zu, dass ihre Bilder verwendet werden können und auch veröffentlicht werden dürfen. Spontane Street-Fotografien scheiden somit grundsätzlich als Stockfotos aus, es sei denn Du lässt Dir auf der Straße noch einen Vertrag unterzeichnen.
Geschützte Gebäude
Es gibt auch einige (seltene) Gebäude, bei denen die Panoramafreiheit nicht greift. Das bekannteste Bauwerk, das einen umfassenden Schutz genießt, ist wohl der nächtliche Eiffelturm in Paris. Dort ist die Beleuchtung als Kunstwerk geschützt. Diese Bilder dürfen also nicht kommerziell genutzt werden.
Markenlogos
Es dürfen sich keine Markenlogos auf Deinen Bildern befinden. Es wurden schon einige Stockfotografen verklagt, weil Firmen ihnen unterstellt haben, das Logo widerrechtlich zur Umsatzsteigerung zu nutzen. Deshalb werden solche Bilder bei der Überprüfung von den Agenturen aussortiert. Du kannst die Logos und Markenzeichen aber in der Bildbearbeitung entfernen, sodass sie trotzdem verwendet werden können.
Die Bildbearbeitung
Du solltest Deine Bilder möglichst hell, farbenfroh und „sauber“ bearbeiten. Etwas Kontrast und Klarheit schaden auch nicht. Verwende die Objektivkorrekturen, begradige das Bild und entferne gegebenenfalls eine dunkle Vignette. Photoshop oder andere Bildbearbeitungsprogramme kannst Du nutzen, um Deine Bilder „perfekt“ aussehen zu lassen. Hier kannst Du ruhig etwas stärker bearbeiten, wie es sonst üblich ist. Entferne Hautunreinheiten bei Models, Leberflecken oder sonstige Persönlichkeitsmerkmale, kleinere Rötungen oder Verletzungen auf der Haut und jegliche Fussel, Schmutz oder Dreck. Außerdem musst Du Markenzeichen, Nummernschilder von Autos und Namen von Personen auf Schriftstücken, Plakaten etc. entfernen.
Die Verschlagwortung
Die Verschlagwortung ist in der Stockfotografie elementar. Wenn niemand Deine Stockfotos sieht, verkaufst Du kein einziges davon! Eine gewissenhafte Verschlagwortung zahlt sich also aus. Die meisten Fotos werden ins Ausland verkauft, deshalb solltest Du die Bilder in Englisch verschlagworten. Es gibt auch einige Seiten, auf denen Du in Deutsch verschlagworten kannst, das ist aber nicht sehr empfehlenswert. Um Deine Fotos auf mehreren Plattformen anzubieten, ist eine englische Verschlagwortung der beste Weg.
Bei der Verschlagwortung muss man in verschiedenen Schubladen nach den passenden Begriffen suchen: Beschreibung des sichtbaren Inhalts, Beschreibung der Handlung, Tageszeit oder Jahreszeit, Perspektive, Gefühle, Emotionen und Bildaussage, Ort, Farben (nicht zwingend erforderlich) und zusätzliches wie zum Beispiel “copyspace“, „white background“ bei freigestellten Objekten. Die Schlagworte werden genau so gesucht, wie Du sie eingibst. Deswegen solltest Du Schreibfehler unbedingt vermeiden. Außerdem bietet es sich an, wichtige Begriffe in mehreren Formen aufzunehmen (zum Beispiel: „Tanz“, „tanzen“, „tanzt“).
Beachte, dass wenn Deine Schlagwörter nicht zum Bild passen, sie zu den falschen Suchbegriffen angezeigt werden. Das führt dazu, dass Dein Bild eine schlechte Klickrate und Kaufrate erhält und vom System bestraft wird. Die ersten sieben Schlagworte sind bei den meisten Agenturen die Wichtigsten. Hast Du mehrere, ähnliche Bilder produziert, kannst Du alle unterschiedlich verschlagworten und die Reihenfolge der ersten sieben Schlagworte verändern. Eine weitere Möglichkeit ist, den Schwerpunkt der Bildaussage zu verändern. Wichtig dabei ist, dass die Schlagworte zu den Fotos passen.
Tipps fĂĽr Stockfotografen
Damit professionelle Bilder von guter Qualität entstehen können, die von den Plattformen angenommen werden, benötigst Du eine professionelle Kamera. Die meisten Bilder werden nicht angenommen, weil die Belichtung mangelhaft und das Foto unscharf ist. Auch eine viel zu starke Bearbeitung gefällt vielen Plattformen nicht. Damit ein gutes Foto gelingt, musst du ordentlich Energie und Zeit investieren. Schnappschüsse und Urlaubsfotos eignen sich nur äußerst selten als Stockfotos. Ein Vorteil der Stockfotografie ist nämlich, dass Du an keinen festen Arbeitsplatz gebunden bist und Du nicht die Erwartungen eines Kunden erfüllen musst, der Dich mit einem Bild beauftragt. Da es immer mehr Menschen gibt, die ihre Fotos auf Plattformen anbieten, ist es wichtig, nach Trends Ausschau zu halten und aktuelle Inhalte hochzuladen. Wie bereits erwähnt, sind besonders vor Feiertagen bestimmte Motive sehr gefragt, die auch frühzeitig angeboten werden müssen.
Stockfotos verkaufen – unser Fazit
Stockfotografie kann ein schöner Nebenverdienst sein, wenn man Spaß am Fotografieren hat. Du kannst flexibel arbeiten und kreativ sein. Du lernst Deine Kamera besser kennen und entwickelst Dich auch beim Thema Bildbearbeitung weiter. Wenn Du erst einmal einige gute Fotos hochgeladen hast, werden auch die Erfolge kommen. Allerdings ist diese Art von Einkommen nicht planbar und die Preise pro Bild sind eher niedrig. Das große Geld solltest Du also nicht erwarten. Aber: Stockfotografie ist eine gute Sache, um sich mit seiner Leidenschaft einen kleinen Nebenverdienst aufzubauen und seinen Horizont zu erweitern.