Was ist eine Innung? – Werde Zukunftsmacher

Mann sitzt mit Laptop und Smartphone auf Sofa

Du hast dich schon immer gefragt, was genau eigentlich eine Innung ist? Was sind die Aufgaben und Ziele einer Innung? Wie ist eine Innung aufgebaut? Welche Vorteile bietet sie? Dann bist du hier genau richtig! Die Antworten zu diesen Fragen und viele weitere interessante Informationen findest du in diesem Artikel.

Definition Innung

Bei einer Innung, die im Übrigen der Rechtsaufsicht der jeweiligen Handwerkskammer untersteht, handelt es sich um einen Zusammenschluss von Handwerksbetrieben gleicher oder sich nahestehender Fachrichtungen. Das können beispielsweise Bäcker, Weber oder Dachdecker sein. Die Mitgliedschaft ist, anders als bei der Handwerkskammer, freiwillig. Die maßgebenden Ziele und Aufgaben bestehen darin, die gemeinsamen Interessen der Mitglieder zu fördern. Aber es wird unter anderem auch bei Streitigkeiten zwischen Mitgliedern und deren Auftraggebern vermittelt.

Beispiele von Innungen

Die Innungen gehören zu den wichtigsten Interessenvertretungen des Handwerks. In Deutschland gibt es ca. 7.000 verschiedene Innungen. Organisiert sind Innungen auf lokaler beziehungsweise regionaler Ebene. Dazu gehören zum Beispiel die Innung der Bäcker, der Sattler, der Dachdecker, die Sanitär-Innung, die Innungen des Kfz-Gewerbes, die Innung für Weber, Brauer und Raumausstatter.

Innung – Aufgaben und Ziele

Ziel einer Innung ist es, den Erfahrungsaustausch der Mitglieder zu fördern und deren Interessen zu vertreten. Des Weiteren werden Serviceleistungen für Verbraucher und Betriebe angeboten. Mitglieder können sich an die Innung wenden, um sich zum Beispiel fachlich, rechtlich und kaufmännisch beraten zu lassen. Für Verbraucher sind Innungen hingegen der richtige Ansprechpartner, wenn beispielsweise ein spezieller Handwerker gesucht wird. Durch eine Innung können auch Siegel und Zertifikate ausgestellt werden, um Qualitätsmerkmale der Innungsbetriebe hervorzuheben. Bei Unstimmigkeiten zwischen Mitgliedern und deren Auftraggebern kann die Innung als Vermittler auftreten. Außerdem überwachen und regeln Innungen die Ausbildung des Nachwuchses. Darüber hinaus nehmen sie auch den jungen Fachkräften die Gesellenprüfungen ab und fördern die Weiterbildung im Rahmen von Fachschul-Besuchen und Lehrgängen. Innungen sind als Nachfolger der Zünfte zu sehen.

Vorteile einer Mitgliedschaft

Die Mitgliedschaft in einem Berufsverband kann auch für Handwerksbetriebe sinnvoll sein. Die Vorteile liegen auf der Hand. Getreu dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ gelingt es Handwerksbetrieben durch das gemeinsame Auftreten, ihre Interessen gegenüber Politik, Verbänden und Verwaltung effektiv zu vertreten. Dies betrifft nicht nur die Situation in der Gemeinde vor Ort, sondern auch überregional auf Landes- und Bundesebene. Auch bei der Öffentlichkeitsarbeit kann die Innung helfen: Gerade angesichts des Nachwuchsmangels tragen gelungene PR-Kampagnen zu einem positiven Image des Handwerks bei. So können Auszubildende und Fachkräfte gewonnen und gehalten werden.

Gleichermaßen kann die Mitgliedschaft in einer Innung sinnvoll sein, wenn es ums Geld geht: Vielfach haben die Interessenverbände exklusive Rahmenverträge ausgehandelt. Das betrifft Versicherungs- und Finanzdienstleistungen ebenso wie die Anschaffung und Wartung von Fahrzeugen. Mitglieder profitieren von günstigen Konditionen.

Der Innungsgedanke hat eine lange Tradition

Obgleich Gilden und Zünfte spätestens mit der Einführung der Gewerbefreiheit von der historischen Bildfläche verschwunden sind, können sie als Vorgänger des heutigen Innungswesens begriffen werden. Schon damals war es das Hauptanliegen dieser Organisationen, die Interessen der Handwerker zu wahren. Historisch betrachtet gab es vor allem im Mittelalter Zünfte und Gilden, die häufig sogar in einem Atemzug und als Äquivalent verwendet wurden. Ein und dasselbe sind Zünfte und Gilden aber nicht. Genauso wenig wie die IHK (Industrie- und Handelskammer) und die HWK (Handwerkskammer) heutzutage nicht in einen Topf geworfen werden können. Der Unterschied besteht in den Berufen, die darin zusammengeschlossen sind.

In sogenannten Gilden schlossen sich im Mittelalter die Kaufleute zusammen. Im übertragenen Sinn würde man also die Berufe, die zu den klassischen IHK-Berufen gehören, als „Gilde“ bezeichnen. Zünfte sind das handwerkliche Pendant. Im Mittelalter bezeichnete man so den Zusammenschluss von städtischen Handwerkern. Das kommt den heute bekannten HWK-Berufen sehr nahe. Schon in der Vergangenheit gab es Zugangsbeschränkungen. Wer in die Zunft aufgenommen werden wollte, musste auf Wanderschaft gehen („Gesellenwanderung“), ein Meisterstück anfertigen, eine Aufnahmegebühr bezahlen, ein Haus besitzen und gegebenenfalls sogar den Besitz von Waffen und Rüstungen nachweisen. Nach der Gründung des Deutschen Reichs (1871) entstanden in Deutschland zahlreiche Innungen. Nach der Machtergreifung des NS-Regimes wurden sie – etwa 1935 – gleichgeschaltet, das heißt, sie wurden unselbstständige Teilverbände des RIV (Reichsinnungsverband).

Aufbau

Der Vorstandsvorsitzende einer Innung wird Obermeister genannt. Innerhalb einer Innung gibt es außerdem verschiedene Ausschüsse, dazu gehören unter anderem der Gesellenprüfungs- und der Berufsbildungsausschuss. Innerhalb der Organisation sind auch ein Fachbeirat, verschiedene Schlichtungsausschüsse und ein Wirtschaftsausschuss vorhanden.

Mitgliedschaft in einer Innung freiwillig?

Im Gegensatz zur Mitgliedschaft in HWK und IHK ist die Mitgliedschaft in einer Innung freiwillig. Es steht somit im Ermessen jedes Betriebsinhabers im Handwerk, ob er sich anschließen möchte oder nicht. Es gibt allerdings einige Voraussetzungen, um Mitgliedwerden zu können. Mitglied kann nur werden, wer Inhaber eines Betriebs eines Handwerks oder eines handwerksähnlichen Gewerbes ist, das Gewerbe ausübt, für das die Handwerksinnung gebildet ist (zum Beispiel kann ein Inhaber eines Zimmereibetriebes nur Mitglied in einer Zimmerer-Innung werden), den sonstigen satzungsmäßigen und gesetzlichen Vorgaben entspricht und räumlich vom Bezirk der jeweiligen Innung umfasst wird. Jeder Betrieb, der die Eintrittsvoraussetzungen erfüllt und einen entsprechenden Aufnahmeantrag gestellt hat, darf eintreten. Der Eintritt darf nicht versagt werden.

Rechtsform

Als Rechtsform der Innungen gilt die einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie unterstehen der Rechtsaufsicht der jeweiligen Handwerkskammern. Es existieren auch gemeinsame Geschäftsstellen mit den Kreishandwerkerschaften. Schließen sich Innungen eines oder mehrerer Bundesländer und eines Handwerks zu sogenannten Landesinnungsverbänden zusammen, nehmen sie als juristische Person in der Regel die Rechtsform eines eingetragenen Vereins an.

Rechtsfragen

Mitglied einer Innung zu sein hat einige Vorteile. So wird man, neben der fachtechnischen Beratung, auch zu verschiedenen Rechtsfragen beraten, die beispielsweise Bau-, Arbeits- und Tarifrecht betreffen. Darüber hinaus wird man als Mitglied ebenfalls zu geringen Kosten vor Gericht vertreten.

Innung vs. Kreishandwerkerschaft

Weiter oben wurde beschrieben, wie sich selbstständige Handwerker, die den gleichen oder ein fachlich verwandtes Handwerk ausüben, in einer Innung organisieren können. Daraus entsteht die Handwerksinnung. Alle Handwerksinnungen, die via Stadt- oder Landkreis-Zugehörigkeit zusammengeschlossen werden, also regional zusammengehören, werden zur Kreishandwerkerschaft. Die Kreishandwerkerschaft legt den Fokus nicht mehr auf das einzelne Handwerk, sondern auf die Handwerker, die zusammengeschlossen als Kreishandwerkerschaft die Gewerke-Vielfalt eines Landkreises ausmachen. Den lokalen Vorsitz hält in der Regel der Obermeister.

Fazit

Eine Innung ist ein Zusammenschluss von Handwerksbetrieben ähnlicher Fachrichtungen. Sie kümmert sich um die Förderung der gewerblichen Zielsetzungen und regelt das Miteinander der Zugehörigen einer Innung.

Florian
Florian
Mein erstes Unternehmen habe ich bereits im zarten Alter von 21 Jahren im Studium gegründet. Wirklich erfolgreich war das ganze nicht, aber viele Jahre später stehe ich auf eigenen Beinen und verdiene online im Internet gutes Geld. Auf bizFM teile ich einige meiner persönlichen Ansichten und Erfolgsrezepte.
Florian
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