Es ist endlich so weit, du hast die Idee für dein Business, für dein eigenes Einzelunternehmen ausgearbeitet und stehst vor der Umsetzung. Aber Moment, da fehlt doch noch was oder? Richtig, du musst deinem Gewerbe ja auch noch einen Namen geben. Aber wie findest du eigentlich heraus, welche Voraussetzungen ein Name haben muss und ob es den geplanten Namen für dein Einzelunternehmen schon gibt? Eine böse Überraschung durch Mehrkosten oder schlimmsten Fall eine Klage möchtest du sicher nicht heraufbeschwören. Deshalb möchte ich dir in diesem kleinen Artikel mehr über die Namensfindung deines Einzelunternehmens erklären.
Die Bedeutung des Namens für ein Einzelunternehmen
Das wichtigste vorweg: Einzelunternehmen tragen genau genommen keine Namen, sondern sind immer nach dem bürgerlichen Namen eines Gründers benannt. Sie können jedoch eine Geschäftsbezeichnung tragen. Diese hat jedoch eine sehr bedeutsame Funktion für den Erfolg und die Popularität deines Gewerbes. Denn durch eben jene Geschäftsbezeichnung lässt sich eine Art Wiedererkennungswert festlegen. Sie ist deine beste Werbung und soll Kunden und Geschäftspartner mit einer positiven Nachricht erreichen. Du solltest also gut über deine Geschäftsbezeichnung nachdenken.
In der Praxis setzt sich also der „Name“ deines Einzelunternehmens aus deinem bürgerlichen Namen plus der Geschäftsbezeichnung zusammen. Letztere sollte dabei vor allem eine beschreibende Funktion haben, die Aufschluss über den Service oder die Besonderheiten deines Unternehmens gibt. Hier ein Realbeispiel:
Ich, Kevin Gutmann, habe mich meiner jahrelangen Leidenschaft dem Fußball hingegeben und eröffne ein Einzelunternehmen, das Fußballtrikots zu meinem Nervenverdienst beflockt. In diesem Fall würde der Unternehmensname Kevin Gutmann lauten und als Geschäftsbezeichnung würde ich Trikotbeflockungen nehmen. Daraus würde sich dann der Gesamtname Kevin Gutmann Trikotbeflockungen zusammensetzen. Wie du siehst, gibt er klipp und klar an, was ein Kunde bei mir erwarten kann. Wenn ich so über die Idee nachdenke, muss ich sagen: Sie klingt eigentlich spannend, vielleicht sollte ich sie in die Tat umsetzen!
Was ist der richtige Name für dein Unternehmen? So findest du ihn!
Bei der Wahl für deine Geschäftsbezeichnung sind deiner Fantasie (fast) keine Grenzen gesetzt. Ein paar Kleinigkeiten solltest du jedoch beachten, um Problemen vorzubeugen.
- Zum einen solltest du sicherstellen, dass du keine Urheberrechtsverletzung begehst. Das heißt, dass du keine anderen Firmennamen wie Nike oder patentierte Namen von Produkten oder geistigem Eigentum anderer verwenden darfst.
- Es ist wichtig, dass deine Geschäftsbezeichnung keine irreführenden Bezeichnungen wie „multinationaler Kleidungsdistributeur“ enthält. Außerdem solltest du in deinem Namen keinerlei Buchstabenkombinationen haben, die auf andere Geschäftsformen hinweisen. GmbH, AG und KG haben nichts darin zu suchen!
- Bedenke, dass du hier das Hauptmerkmal deiner Außendarstellung entwickelst. Es sollte Sinn ergeben, schlüssig sein und potenzielle Kunden positiv ansprechen.
Unterschiede in verschiedenen Berufsnischen
Je nachdem, ob du dich als Freelancer, Handwerker, Kaufmann oder mit einem Kleingewerbe selbstständig machen möchtest, musst du gegebenenfalls verschiedene Aspekte bei der Namenswahl berücksichtigen. Im Folgenden liste ich sie dir einmal auf:
Kleingewerbe
Das Prinzip ist hier simpel. Ein Kleingewerbe trägt immer den bürgerlichen Namen des Kleinunternehmers plus eine optionale Geschäftsbezeichnung, die du selbst frei wählen kannst. In alle offiziellen Dokumente, die dieses Gewerbe betreffen, muss dann auch der vollständige Name eingetragen werden.
Freelancer
Hier gilt das gleiche wie beim Kleingewerbe. Achte jedoch darauf, dass deine Geschäftsbezeichnung allen rechtlichen Anforderungen entspricht und Aufschluss über deine Tätigkeit gibt. Ein Beispiel wäre Kevin Gutmann Freier Sportjournalismus.
Handwerk
Hier ist ganz wichtig, dass du dich unter keinen Umständen als eine Fabrik bezeichnest, auch wenn du Produkte durch eigene handwerkliche Tätigkeiten herstellst. Damit erweckst du den Eindruck, dass dein Unternehmen im Handelsregister steht, was Einzelunternehmen aber nicht tun. Ebenfalls solltest du darauf achten, dass deine Geschäftsbezeichnung nicht fiktiv sind. Das Holzverarbeitungswerk Borkenkäfer gibt es nicht, nein es ist Vorname, Nachname Holzverarbeitung.
Kaufmännisches Gewerbe
Im Gegensatz zu den anderen Einzelunternehmen wird dieses Gewerbe ins Handelsregister eingetragen und bekommt dann den Zusatz e. K. Dieser hat zur Folge, dass du als Kaufmann Geschäfte im Namen des Unternehmens abschließen kannst und ist damit von essenzieller Bedeutung für deinen Erfolg.
Ist mein Name schon vergeben? Wie finde ich das heraus?
In den meisten Fällen ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Name eines Einzelunternehmens schon vergeben ist. Das liegt daran, dass er immer auch mit dem Vor- und Nachnamen des Gründers zusammenhängt und damit meistens auch individuell ist. Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel und gerade die Schmidts, Müllers, Meiers oder Bäckers dieses Landes könnten hier schon in so eine Situation kommen. Doch glücklicherweise gibt es für Einzelunternehmen keine Register, die die Unternehmensnamen prüfen. Das heißt, dass du dich über Internet und Mund-zu-Mund-Propaganda informieren solltest, ob dein Name in der näheren Umgebung schon vergeben ist. Wenn nicht, dann hab den Mut und nutze ihn!
Wichtig: Für kaufmännische Gewerbe gilt hier eine Ausnahme. Da diese im Handelsregister eingetragen sind, kannst du dort auch prüfen, welche Firmierungen bereits vergeben sind.
Fazit: Name deines Einzelunternehmens – Ein Grundstein mit Wiedererkennungswert
Wie du sehen kannst, ist es wirklich kein Hexenwerk, den richtigen Namen für dein Einzelunternehmen zu finden. Natürlich gibt es von Nische zu Nische kleine, aber feine Unterschiede. Jedoch solltest du deine Nische kennen und somit auch schnell einen Plan für deine Namensgebung finden. Wenn du darauf achtest, irreführende Bezeichnungen zu vermeiden und dein Gewerbe nicht hinter Fantasienamen versteckst, steht einer erfolgreichen Zukunft zumindest namensmäßig wenig im Weg. Du solltest jedoch auch nicht zu sehr verkrampfen, denn dein Name ist die beste Werbung, weswegen er Wiedererkennungswert haben sollte.