CFD

Hast du dich schon immer gefragt, was genau diese CFDs sind? In dieser Einführung erfährst du, was ein CFD ist, wie CFD-Handel funktioniert und worauf du als Anleger achten solltest. Außerdem geben wir dir wertvolle Tipps für dein CFD-Trading mit auf den Weg.

Sei dir aber bewusst, dass – auch wenn manche YouTube-Videos oder Facebook Posts einen anderen Eindruck erwecken – CFD-Handel hochspekulativ und sehr riskant ist. Für den überwiegenden Teil der Anleger stellt dieses Investment keine Option dar!

Was ist ein CFD?

CFDs oder auch Differenzkontrakte zählen zu der Gruppe der Derivate. Derivate sind Finanzprodukte, deren Preisentwicklung von der eines anderen Finanzprodukts, dem sog. Basisprodukt abgeleitet ist. Ein Basisprodukt ist dabei ein anderes Wertpapier, zum Beispiel eine Aktie oder eine Anleihe. Die Investition in ein Derivat ist somit eine indirekte Investition.

Eigenschaften von CFDs

CFDs zeichnen sich Durch einige Merkmale aus.

Anders als bei den meisten anderen Investmentgeschäften fallen beim Handel mit CFDs bei den meisten Online-Brokern keine Ordergebühr an. Ausgenommen davon sind Aktien- und Futures-CFDs. Hier fallen z.B. Kosten für eine Stop-Order an. Also die Anweisung an deinen Broker, einen Trade auszuführen, sobald der Marktpreis ein bestimmtes Level überschritten hat.

CFDs haben im Gegensatz zu Anleihen oder Futures keine begrenzte Laufzeit. Du kannst sie also beliebig lang in deinem Depot führen.

Da es sich bei CFDs nicht um Direktinvestments handelt, musst du weniger Kapital einsetzen. Du hinterlegst sogenannte CFD-Margins, also Sicherheitsleistungen, die nur einen Bruchteil des Basiswerts umfassen. So bleibt dir mehr Geld für weitere Investments.

Handelst du mit CFDs kannst du sowohl an fallenden als auch steigenden Kursnotierungen teilhaben. Spekulierst du auf steigende Kurse, nennt sich das Long-Handelsposition. Die Spekulation auf fallende Kurse wird als Short-Handelsposition bezeichnet.

Der Unterschied zwischen Aktien- und CFD-Handel

Aktien verbriefen deinen Anteil am Eigenkapital eines Unternehmens. Sie sind die wahrscheinlich bekanntesten Wertpapiere und gelten als direkte Investitionen. Deine Rechte und Pflichten als Aktionär sind besonders im deutschen Aktiengesetz (AktG) geregelt.

Erwirbst du hingegen CFDs, bist du nicht an einem Unternehmen beteiligt, sondern lediglich Inhaber einer Forderung. Aktien können jedoch der Basiswert eines Contracts of Difference sein. Der Kurs eines CFDs leitet sich also womöglich aus einer Aktie, oder einem anderen Wertpapier ab.

CFDs werden als finanzielles Differenzgeschäft bezeichnet, weil der CFD-Anleger nur am Kurs- oder Preisunterschied vom Tag des Abschlusses bis hin zum eigentlichen Erfüllungstag interessiert ist. Der Aktien-Anleger fokussieren sich hingegen auf die Preisentwicklung des tatsächlichen Basiswerts.

Handelst du mit CFDs, hinterlegst du nur einen Bruchteil des erworbenen Positionswerts, die sogenannte Sicherheitsmargin bei deinem Broker.

Der größte Unterschied zum herkömmlichen Aktienhandel liegt in der Hebelwirkung der CFDs. Möchtest du genaueres zum Hebel der CFDs wissen, findest du weiter unten ausführlichere Informationen. Also bleib dran!

Sowohl der klassische Aktienhandel als auch Differenzkontrakten bieten dir vorteilhafte Möglichkeiten, die Kursentwicklungen der Finanzmärkte für dich zu nutzen.

CFDs ermöglichen dir den Handel mit einer Reihe an unterschiedlichen Finanzinstrumenten, wie Aktien, Indizes oder Rohstoffe. Aktienhandel kannst du nur mit Aktien oder ETFs vollziehen.

Da du CFDs mithilfe der Hebelwirkung handelst, kannst du dein Kapital weiter streuen und so deine Gewinne steigern. Aktien bezahlst du hingegen vollständig im Voraus. Was wie ein Nachteil aussieht, beschränkt jedoch dein Risiko bei einem Wertverlust deiner Aktie. CFDs sind also sehr viel riskanter, bieten aber auch größere Gewinnspannen.

Außerdem sind CFDs flexibler. Du kannst sowohl auf sinkende als auch steigende Preise handeln. Bei klassischen Aktien ist nur ein Handel auf steigende Preise möglich.

Investierst du in Aktien statt in CFDs, profitierst du von Aktionär-Privilegien. Du hast zum Beispiel ein Stimmrecht bei wichtigen Unternehmensfragen.

Historisch betrachtet haben Aktien die höchste Rendite. Der langfristige Erwartungswert von Aktien liegt inklusive der Dividenden bei 7-9%.

Dabei sind wir auch schon beim zweiten Vorteil: Die Dividenden. Besonders zu Zeiten niedriger Zinsen kann so dauerhaft ein passives Einkommen erzielt werden. Für DAX-Unternehmen sind Dividenden-Raten von 2-4% üblich.

Zuletzt sind Aktien natürlich besonders attraktiv, weil man damit eine Teilhaberschaft an einem Unternehmen erwirbt - man wird sogenannter Shareholder. Ohne das Kapital von Investoren wäre Wachstum für die meisten Unternehmen gar nicht möglich. Man trägt mit Aktienkäufen also auch zur Entwicklung von Unternehmen bei, die man selbst unterstützt und gut findet.

Wie funktioniert der CFD-Handel?

Der CFD-Handel ist riskant. Gerade deswegen ist es besonders wichtig, dass du dich gut informierst, bevor du investierst.

Lerne, über die Unterschiede zwischen verschiedenen CFDs. Das kann dir nicht nur helfen, dein Risiko zu minimieren, sondern auch effizienter zu handeln. Einige Broker bieten umfangreiche Infotheken an. Bei manchen Online-Brokern kannst du dich auch mithilfe eines CFD-Demo-Kontos vorbereiten und dich mit der Materie vertraut machen.

Im zweiten Schritt eröffnest du ein Konto bei einem Online-Broker deiner Wahl. Das könnte zum Beispiel eToro oder Plus500 sein. Im Anschluss fügst du Guthaben hinzu.

Entwickle einen Tradingplan, in dem du deine Motivation, deinen zeitlichen Rahmen, deine Ziele, deine Risikobereitschaft, dein verfügbares Kapital, die Handelsmärkte und bevorzugten Trading Techniken festhältst. So kannst du unter Druck bessere Entscheidungen treffen.

Hast du ein Konto erstellt, kapitalisiert und einen Tradingplan erstellt, kannst du endlich mit dem tatsächlichen Trading beginnen. Informiere dich, auf welchen Märkten du Traden willst. Von Indizes über Rohstoffe bis hin zu Kryptowährungen ist alles dabei.

CFDs sind OTC-Produkte

CFDs sind OTC-Produkte. OTC ist eine Abkürzung für Over the Counter, zu Deutsch „über den Tresen“. Ein Handel mit OTC-Produkten findet außerbörslich statt.

CFD-Handel außerbörslich und börslich

Käufe und Verkäufe von CFDs tätigst du also meist nicht an der Börse, sondern direkt beim CFD Broker. Dieser stellt die An- und Verkaufskurse, legt die Konditionen fest und bietet Handelsmöglichkeiten.

Durch den außerbörslichen Handel fallen bei CFDs ein Großteil der börslichen Regulierungen weg. Sogenannte DMA Broker orientieren sich jedoch an Referenzbörsen, sodass sie ein Höchstmaß an Transparenz bieten.

CFD-Trading: Worauf Anleger beim Handeln mit Hebel achten sollten

Wenn du mit CFDs tradest, musst du lediglich eine Sicherheitsleistung, kurz Margin hinterlegen, nicht die volle Investitionssumme. Somit sind die Investitionskosten deutlich geringer als bei Direktinvestments.

Nun kommt der Hebel ins Spiel. Hier ein einfaches Rechenbeispiel:

Handelst du mit 10 DAX-Kontrakten, hinterlegst du als CFD-Trader eine Margin von zum Beispiel einem Prozent. Bei einem DAX-Indexstand von 10.000 Punkten wären das 1.000 Euro (10 × 10.000 × 1/100). Du bewegst aber nicht nur dein Investment von 1.000 Euro an der Börse, sondern das Hundertfache – also 100.000 Euro.

Deine CFDs entwickeln sich 1:1 wie die zugrundeliegenden Basiswerte. Legt der DAX also um 100 Punkte auf 10.100 Indexpunkte zu, gewinnt dein CFD-Kontrakt ebenfalls 100 Euro an Wert. Zählst du diese Wertsteigerung für alle deine zehn CFDs zusammen, siehst du eine Veränderung von hundert Prozent. Der Wert Deiner DAX-CFDs hat sich von 1.000 Euro auf 2.000 Euro verdoppelt.

Selbiges gilt jedoch auch für eine negative Kursänderung. Bei einem Rückgang im DAX um 50 Punkte verlieren deine CFD-Kontrakte massiv an Wert (-50,0 %).

CFDs sind also sehr spekulativ und risikoreich. Seit Mai 2017 dürfen Privatkunden aber keine Kontrakte mit Nachschusspflicht mehr angeboten werden. Dank einer „Allgemeinverfügung“ der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) können Anleger nicht mehr verlieren als nur ihre Einlage.

Mehr dazu, wie heftig CFDs auf Kursänderungen reagieren können, findest du in der „Euro am Sonntag“ (Ausgabe 21/2015).

Basiswerte beim CFD-Trading

Die Basiswerte beim CFD-Trading sind vielfältig. Es ist wichtig, dass du den hinter deinem CFD stehenden Basiswert kennst und Kursschwankungen einschätzen kannst. Rohstoffe, Indizes, Kryptowährungen oder Aktien – kennst du dich nicht mit dem Basiswert aus, erhöht sich die Gefahr, dass du Fehleinschätzungen triffst.

Tipps beim CFD-Handel

Es gibt einige Tipps, die du bei der Auswahl des besten CFD-Depots berücksichtigen kannst.

Am wichtigsten ist, dass du immer bedenkst, dass CFD-Trading sehr spekulativ ist. Informiere dich also genau über das Produkt CFD.

Wähle für den Anfang einen kleineren Hebel. Deine Gewinnchancen sind so zwar geringer, du verhinderst aber auch einen Totalverlust.

Damit du schnell auf Kursänderungen der Basiswerte reagieren kannst, sollte der von der gewählte Online-Broker nur die aktuellsten Kursentwicklungen anzeigen. Manchmal entscheiden Minuten über die finanzielle Entwicklung deiner CFDs.

Richtiges Money-Management beim CFD-Handel

Aufgrund der starken Hebelwirkung von CFDs sollte die Risikobegrenzung bzw. der Kapitalerhalt für dich an erster Stelle stehen. Lege also vorher fest, wie hoch der maximale Verlust pro Trade sein darf. Beachte bei der Festsetzung der maximalen Verlusthöhe dein gesamtes CFD-Depotvolumen, so senkst du das Risiko auf den eingesetzten Betrag.

Zu guter Letzt setze niemals alles auf eine Karte, sondern diversifiziere dein Portfolio.

Kosten bei CFD's

Wenn du dich nach einem CFD-Broker umsiehst, achte vor allem auf die Gebühren pro Transaktion, die Haltekosten und die Mindesteinzahlungen. Auch solltest du einen Blick auf die Spreads der einzelnen Basiswerte bei verschiedenen Brokern werfen. Anders als bei Standard-Basiswerten unterscheiden diese sich bei CFDs von Anbieter zu Anbieter nicht selten deutlich. Handelst du mit Aktien- und ETF-CFDs, werden dir bei vielen Brokern zusätzlich Kommissionen berechnet.

 

Unser Fazit zum CFD-Handel

Der Handel mit CFDs eignet sich besonders für erfahrene Anleger, die bereits Erfahrungen mit herkömmlichen Wertpapieren gemacht haben. CFDs sind hochspekulativ und erfordern viel Wissen und Geschick im Umgang. Bist du dir des Risikos jedoch bewusst und bereit, dich ausgiebig zu informieren, kannst du hohe Gewinne mit CFDs erzielen.

No posts found!